26. September 2024
Besuch aus Kalifornien zum Zweitzeugeninterview an unserem Adorno-Gymnasium
Auch in diesem Jahr haben Schüler*innen des Adorno Gymnasiums am 23.09.2024 die Möglichkeit erhalten, mit Zweitzeug*innen in Form eines Zweitzeugeninterviews in Kontakt zu treten. Die Zweitzeug*innen sind hierfür extra aus den Vereinigten Staaten eingeflogen und haben von ihren und den Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern bezüglich des Umgangs mit dem Holocaust in der eigenen Familienbiografie berichtet. Die Vorfahren unserer Zweitzeugen wohnten lange Zeit in Frankfurt am Main.
Für uns alle war dieses Treffen aufschlussreich und bereichernd. Die Schüler*innen schätzen sich dankbar, im Rahmen der Schulbildung eine solch besondere Möglichkeit bekommen zu haben. Was man bis jetzt nur in den Schulbüchern gelesen hatte, konnten die Schüler*innen nun hautnah erleben. Die Geschichten der Gäste haben Momente der Gänsehaut ausgelöst, wie die Erlebnisse aus der Kindheit oder als Ellen uns erzählte, dass ihr Besuch in der weltoffenen und multikulturellen Stadt Frankfurt am Main bei der Heilung ihres Herzens geholfen habe. Sie hat den Verlust ihrer Vorfahren zu verarbeiten und ein Besuch in Deutschland, dem Land der Täter, hatte sie in der Vergangenheit stets abgelehnt.
Neben der Familiengeschichte wurde sich über gegenwärtige Themen, wie den Umgang mit Antisemitismus, die Präsidentschaftswahlen in den USA und den Nahostkonflikt rege und respektvoll ausgetauscht.
Aber es gab auch viele Momente der Freude. Insgesamt wurden viele neue Freundschaften geschlossen, auf die wir stolz sind. Wir hoffen, dass dieses Projekt jedes Jahr stattfinden kann. Zeitzeug*innen gibt es leider nur noch wenige, das ist die bittere Realität. Jedoch sind solche Treffen wie das heutige perspektivisch eine gute Möglichkeit für die nächsten Generationen, Erinnerungen wachzuhalten und durch persönliche Erfahrungsberichte, die ,große‘ Geschichte besser zu verstehen und zu reflektieren.