Navigations Button
23. Oktober 2025

Hessische Schülerakademie

Erfahrungsbericht von Güney Cigri (8c)

Wir freuen uns sehr, dass Güney Cigri (8c)  im Sommer die besondere Gelegenheit hatte, an der renommierten Hessischen Schülerakademie teilzunehmen. Inmitten von engagierten Jugendlichen aus ganz Hessen konnte er eine Woche lang in spannenden Projekten forschen, neue Perspektiven gewinnen und seine Talente weiterentwickeln. Eine einmalige Erfahrung – und ein tolles Beispiel dafür, wohin Neugier und Engagement führen können. Wer mehr wissen möchte, kann hier Güneys Bericht lesen... 

 

Wann: Vom 06.07.2025 bis 12.07.2025 (Erste Woche in den Sommerferien)
Wo: Akademie Burg Fürsteneck, Am Schlossgarten 3, 36132 Eiterfeld
 

Erfahrungsbericht: Güney Cigri


Einleitung:
In diesem Jahr hatte ich das Privileg, in der ersten und zweiten Woche der Sommerferien an der hessischen Schülerakademie teilzunehmen. Die Hessische Schülerakademie ist eine pädagogische Bildungsstätte, die die außerschulische Begabtenförderung umfasst. Dabei ist sie nicht vergleichbar mit der klassischen Schule, so wir sie kennen. Das Großartige an der Akademie ist, dass sie einem die Möglichkeit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern. Denn im Mittelpunkt stehen genau die Themen, die einen am meisten persönlich faszinieren und in der Schule vielleicht nicht in der gewünschten Ausführlichkeit oder gar nicht behandelt werden, weil sie nicht auf dem Lehrplan stehen. Gelehrt wird man von jungen und unglaublich engagierten Dozentinnen/Dozenten und Professorinnen/Professoren und arbeitet dabei mit gleichgesinnten Schülerinnen/Schülern zusammen, mit denen man eine unvergesslich freie und kreativ gestaltete Zeit erlebt.


Hauptteil:
Voller Vorfreude kam ich ca. eine Stunde vor der für 12 Uhr geplanten Begrüßung auf Burg Fürsteneck an und war von dem beeindruckenden historischen Bauwerk, das auf einem Hügel thront und von grüner Natur umgeben ist, fasziniert. Der fast vollkommen wolkenfreie Himmel schien uns Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Es herrschte eine sehr ruhige Atmosphäre – fernab vom Frankfurter Stadtlärm. Ich war ziemlich aufgeregt und zugleich anfangs auch sehr schüchtern, denn ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde oder wie ich mit den anderen Akademieteilnehmern eine Konversation starten sollte.
Die Begrüßung durch das Akademieteam war herzlich und sehr gut organisiert. Wir wurden unseren Zimmern zugeteilt. Der im Vorfeld ausgefüllte Fragebogen zu den persönlichen Interessen und Vorlieben wurde tatsächlich ausgewertet und gezielt berücksichtigt. Denn ich teilte mein Zimmer mit einem anderen Teilnehmer, der sehr sympathisch war und ähnliche Interessen hatte wie ich. Die Zimmer waren schlicht, aber gemütlich eingerichtet, boten genug Stauraum und besaßen ein eigenes Badezimmer. Man hatte schnell das Gefühl, angekommen zu sein.
Da wir noch etwas Zeit hatten, bis das Programm der Akademie um 12 Uhr am ersten Tag begann, machte ich mich zusammen mit meinem Zimmerpartner auf Erkundungstour. Die Burg selbst war faszinierend aufgebaut. Es gab verschiedene Räume: Seminar-, Aufenthaltsräume, einen Speisesaal, einen Innenhof und sogar kleine Nischen, in die man sich zurückziehen konnte.

Ich habe einen Grundriss der Burg beigefügt, um zu zeigen, wo ich die meiste Zeit verbracht habe – vor allem im Seminarraum meines Hauptfachs „Biologie“ und auf der Burgwiese nach dem Nordtor, wo wir oft unsere Pausen genossen haben. Mein Hauptkurs fand in der „Werkstatt“ statt, einem lichtdurchfluteten Raum mit einem experimentenbeladenen Flair, der sich ideal für konzentriertes Arbeiten eignete. Für die kreativen Nebenfächer oder künstlerischen Projekte wurden neben den Werkstätten auch Räume wie der „Webraum“ oder die „Burghalle Otto Bartning“ genutzt. Der Innenhof lag zentral zwischen den Gebäuden und war ein beliebter Ort für Gespräche, Spiele oder einfach zum Durchatmen. Unsere Unterkünfte in der Burg waren gut verteilt: Ich war im Herrenhaus untergebracht, während andere Teilnehmende im Burgturm oder im Hallengebäude ihr Quartier hatten. Die Wege zwischen den Räumen waren kurz, sodass man sich schnell zurechtfand und sich oft spontan begegnete – das hat den Gemeinschaftsgeist sehr gestärkt.
Der Tagesablauf war klar strukturiert, aber dennoch flexibel genug, um Raum für Kreativität zu lassen. Laut Akademieplan begannen unsere Tage meist gegen 8:00 Uhr mit dem Frühstück im Speisesaal, gefolgt von der Arbeit in unseren Hauptfächern am Vormittag. Nach dem Mittagessen ging es mit den Nebenfächern weiter, die bis in den späten Nachmittag reichten.


Ich hatte das Hauptfach „Biologie“ gewählt, mit dem Schwerpunktthema: Biodiversität. Ein Thema, das mich schon lange interessiert und das in der Schule nicht so ausführlich behandelt wird. Andere spannende Hauptfächer waren z.B. Politik oder Chemie – also für Jede/n etwas dabei.
Neben den Hauptfächern gab es auch die Nebenfächer. Die waren im Vergleich zu den Hauptfächern entspannter und auch immer eine kreative Abwechselung. Als Nebenfächer hatte
ich gewählt: „Lass mal die Welt retten (Kreativwerkstatt) und Percussion“. Auch dort habe ich viel Neues gelernt. Die Dozenten und Professoren waren nicht nur fachlich hervorragend, sondern auch sehr offen und motivierend. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie auf unsere Fragen eingegangen sind und uns ermutigt haben, selbstständig zu denken und zu forschen. In der sogenannten „flexiblen Projektphase“, die am späteren Nachmittag oder Abend stattfand, konnten wir eigene Ideen entwickeln und sie in kleinen Gruppen verwirklichen. Das Großartige an dieser Gelegenheit war, kreativ zu werden, sich mit den anderen auszutauschen und nur unter sich Schülern zu sein. Man konnte hier unabhängig von den Lehrkräften an seinen Wunschprojekten arbeiten.


Neben dem Fachprogramm gab es auch täglich besondere Veranstaltungen, wie den „Chor“ und die „KüA“ (Kursübergreifende Aktivitäten, wie z.B. den Kontratanz, debattieren, häkeln usw.), die allesamt Momente schafften, in denen der Zusammenhalt / der Teamspirit gestärkt und viele schöne Erinnerungen geschaffen wurden.
Die Kantine war ein echter Wohlfühlort. Die Mahlzeiten waren abwechslungsreich und gut. Besonders beliebt war die tägliche Kakao-und-Kuchen-Pause, die sich schnell zu einem Ritual für uns Alle entwickelte und das Highlight des Tages wurde. In den Pausen haben wir oft draußen gesessen, gespielt, geredet oder einfach die Ruhe genossen. Der Spieletag am Donnerstag war ein weiteres Highlight: Wir konnten uns austoben, andere kennenlernen und ganz nebenbei spielerisch unsere Teamfähigkeit stärken und dabei einfach Spaß haben.
Was die Schülerakademie besonders gemacht hat, waren die Menschen. Ich habe viele Gleichgesinnte getroffen – Jugendliche, die genauso neugierig, wissbegierig und offen waren wie ich. Die Gespräche waren tiefgründig, manchmal auch lustig und immer bereichernd. Auch die Lehrkräfte waren nicht nur Wissensvermittler, sondern echte Gesprächspartner, die uns auf Augenhöhe begegnet sind.


Schluss:
Am letzten Tag durften wir unsere Ergebnisse, die wir im Haupt-, Nebenfach und in der flexiblen Projektphase erarbeitet haben, vor unseren Eltern präsentieren. Es war ein stolzer Moment, zu zeigen, was wir in diesen zwei Wochen erarbeitet hatten. Die Präsentationen waren vielfältig und spiegelten die Begeisterung und das Engagement aller Teilnehmer wider und zeigten, was wir geleistet hatten. Gekrönt wurde das Ganze mit einem Zertifikat.


Fazit:
Die Schülerakademie war für mich eine außergewöhnliche Erfahrung. Ich habe nicht nur fachlich viel gelernt, sondern auch persönlich viel mitgenommen. Die Freiheit, sich mit eigenen Interessen zu beschäftigen, die inspirierende Umgebung und die großartigen Menschen haben diese zwei Wochen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Ich kann jedem, der neugierig ist und Lust auf mehr als Schule hat, nur empfehlen, sich zu bewerben – es lohnt sich!

Zurück zur Übersicht