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23. Februar 2025

Kunstlied

... zum „Anfassen“ im Musikunterricht

Am letzten Mittwoch, den 19. Februar 2025, hatten wir, der Musikkurs der E-Phase unter der Leitung von Frau Ochsendorf, das Vergnügen, live ein Vorspiel von Kunstliedern zu erleben. Passend zu unserem im Unterricht behandelten Thema der Kunstliedanalyse - überwiegend aus dem Liederzyklus der „Winterreise“, komponiert von Franz Schubert - wurden uns heute Stücke aus „Die schöne Müllerin“ desselben Komponisten vorgetragen.

Der Sänger Konstantin Paganetti und der Pianist Toni Ming Geiger haben uns vollkommen in ihren Bann gezogen und die Leidenschaft zur Musik verkörpert. Besonders mitreißend war die äußerst akkurate Darstellung der Emotionen. Wir Schüler haben direkt mitgefühlt, wie das lyrische Ich durch den gefühlstechnischen Tumult mit seinen Höhen und Tiefen aus der Liebe zur schönen Müllerin geht. Herr Paganetti hat sowohl durch seine Körpersprache (Mimik, Gestik) und Bewegung als auch durch die sprachlichen Aspekte wie seine Artikulation (u. a. Wort-Ton-Bezüge) die verschiedenen Stadien der Liebe, von der Hoffnung und der Freude über die Enttäuschung bis hin zur Verzweiflung und dem tragischen Ende, uns Zuschauern anschaulich dargeboten. Pianist Toni Ming Geiger hat hierbei anfangs auf dem Klavier ein Lied instrumental ohne eine Gesangsstimme vorgespielt und man sollte mittels des Tempos, der Dynamik, der Lautstärke und anderen musikalischen Parametern versuchen, diese Melodie dem Text eines Liedes, welches es zu erraten galt, zuzuordnen, indem man die Melodie mit dem Inhalt verknüpfte. Schon an diesem kleinen Experiment konnte man sehen, wie viel Ausdruck und Aussagekraft in der Musik steckt und wie man einige Wörter musikalisch darstellen kann, ohne sie auszusprechen. Mit einer sehr gefühlvollen und zugleich ausdrucksstarken Stimme hat Sänger Konstantin Paganetti die in dem Liederzyklus dargestellte Situation uns Zuschauern nahegebracht, begleitet von einer zwischen Feinfühligkeit und Dynamik schwankenden Melodie, die Toni Ming Geiger leidenschaftlich gespielt hat. Anstatt die Texte nur zu lesen oder sie von Aufnahmen zu hören, hatten wir heute das einmalige Erlebnis, ein Teil der Musik von Franz Schubert zu werden, durch diese zwei grandiosen Musiker, die uns die Musik auf eindrucksvolle Weise dargeboten haben.

[Fotos: Odf, Text: Benjamin und Viktoria, E2]

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