Darstellendes Spiel
Darstellendes Spiel in der Oberstufe
Darstellendes Spiel ist ein gestalterisches Wahlfach der gymnasialen Oberstufe, in dem der Einsatz von Körper, Stimme und Raum im Zusammenspiel mit weiteren ästhetischen Mitteln und Methoden genutzt wird, um Bedeutung und szenischen Ausdruck zu gestalten.
Über die Oberstufe hinweg ergänzt die Auseinandersetzung mit der historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung des Theaters die praktische Arbeit. Besonders das zeitgenössische Theater bedient sich anderer Kunstformen wie Musik, Tanz, Bildender Kunst, 3D- und Sound-Design sowie Bild und Video und nutzt diese Mittel für neue Ausdrucksweisen.
Der gemeinsame Besuch einer Inszenierung in einem professionellen Theater ist in jedem Kursjahr Teil des Unterrichts. Theater zu verstehen und Theater zu lernen gelingt nur in der aktiven Auseinandersetzung damit: Durch das Erleben professioneller Produktionen werden Sehgewohnheiten geschult, die ästhetische Wahrnehmung erweitert und wichtige Impulse für die eigene praktische Arbeit gewonnen.
Warum Darstellendes Spiel?
Theatrale Praxis stärkt – neben der Schulung des ästhetischen Blicks – Selbstbewusstsein, Kooperation und die Fähigkeit, gemeinsam ästhetische Aussagen zu entwickeln. Das Fach lebt von einer offenen Fehlerkultur: Fehler gelten nicht als Rückschläge, sondern als Chancen, sich weiterzuentwickeln und Neues auszuprobieren. Zugleich eröffnet Theater Zugänge zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen und fördert die aktive Teilhabe am kulturellen Leben. Die Schüler:innen gewinnen dabei Selbstvertrauen, Ausdrucksfähigkeit und wichtige soziale Kompetenzen, die sie in vielen Lebensbereichen stärken.
Inhalte in den Kursjahren
Darstellendes Spiel ist immer projektorientiert – mit wechselnden Schwerpunkten in den Kursjahren.
In der Einführungsphase (11. Klasse) erarbeiten wir zentrale Grundlagen: Wie wirken Körper, Mimik, Gestik und Raum? Welche Formen szenischer Darstellung gibt es und wie lassen sich erste theatrale Experimente gestalten? Wie gestaltet man Bühnenwirkung? Der Arbeitsprozess führt schließlich zu einer szenischen Collage, in der die erprobten Elemente kreativ zusammengeführt und präsentiert werden. Zugleich bietet sie den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung dafür, wohin die Reise in Q1 und Q2 führt – hin zum Theaterprojekt mit abschließender Aufführung im Gallus Theater.
In der Q1 und Q2 (12. Klasse) rückt ein gemeinsames Projekt in den Fokus: Wir entwickeln eine Inszenierung, die im Gallus Theater aufgeführt wird.
Dabei setzen wir uns mit verschiedenen Theaterformen auseinander und vertiefen unsere Arbeit an Gestaltungsmitteln und Kompositionsmethoden, um dem Projekt künstlerische Tiefe zu verleihen. Diese Arbeit fördert Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und kreative Entscheidungsprozesse.
In der Q3 und Q4 (13. Klasse) vertiefen wir Theorie und Praxis, insbesondere in Bezug auf zeitgenössische und postdramatische Theaterformen. Dabei werden Entstehungskontexte analysiert und immer wieder mit eigenen praktischen Erfahrungen verknüpft. Aufbauend auf den Erfahrungen aus Q1 und Q2 erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit, theatrale Formen kritisch zu hinterfragen und eigenständig weiterzuentwickeln.